Vor nicht all zu langer Zeit habe ich ja bereits den ersten Teil der Razorland-Trilogie gelesen und war begeistert von den tollen Charakteren und dem World-Building. An alle Leser: meine Rezension beinhaltet Rückblicke auf Band 1, deshalb sollte jeder, der die Reihe noch nicht kennt, spätestens hier aufhören mitzulesen – Spoileralarm!
Klappentext: Im Untergrund galt die junge Zwei als Erwachsene. Auf der Oberfläche für die Menschen in der Zuflucht ist sie jedoch nur eine Göre, die noch eine Menge lernen muss. Und auch ihr alter Jagdpartner Bleich hält Zwei auf Distanz. Verwirrt und einsam sucht sie nach einem Ausweg und schließt sich der Sommerpatrouille an, die die Menschen auf den Erntefeldern beschützen soll. Eigentlich ein Routinejob, doch die Freaks sind schlauer geworden. Sie beobachten, warten und planen. Und sie haben nicht vor, die Zuflucht zu verschonen.
Meine Meinung: Während man in Die Enklave größtenteils das Geschehen in den U-Bahn-Tunneln verfolgt hat, spielt sich bei Die Zuflucht alles an der Oberfläche ab. Zwei und Bleich haben es mit Ihren Freunden geschafft, sie haben die Zuflucht erreicht und hoffen nun auf ein sicheres und vor allem leichteres Leben. Nach dem sehr offenen Ende von Band 1 habe ich mir natürlich schon gedacht, dass wahrscheinlich nicht alles so reibungslos ablaufen wird für die kleine Truppe. Denn in der Zuflucht hat jeder eine Aufgabe, einen Job, dem man nachgehen muss. Und ganz schnell trennt sich die vierköpfige Truppe und muss sich erst mal in dem neuen, geordneten Leben zurechtfinden.
Die Zuflucht hat das Leben der Charaktere sehr verändert, bei manchen zum Positiven, bei anderen zum genauen Gegenteil – so ist Zwei nun bei einer lieben Familie untergekommen und muss sich das erste Mal in ihrem Leben wie ein richtiges Mädchen verhalten – dass der Wandel von der jungen Kämpferin zum lieben Töchterchen nicht ganz ohne Zwischenfälle passieren kann, ist wohl auch ganz klar.
Im Vergleich zu Die Enklave entwickelt sich Die Zuflucht nicht im gleichen, rasenden Tempo voran wie der Vorgänger. Manchmal ging es für meinen Geschmack ein wenig zu ruhig voran, nichtsdestotrotz hat mich Die Zuflucht im Verlauf der Geschichte immer unterhalten und ich wollte stets weiterlesen. Bis auf 2-3 kleinere (aber gute) Schocker ist es im zweiten Teil der Razor-Land-Reihe recht ruhig und das Geschehen dreht sich größtenteils in und um der Zuflucht herum. Wie der Klappentext schon zeigt, haben sich die Freaks weiterentwickelt und besonders diese charakterliche Entwicklung dieser „Menschen“ hat mir in Die Zuflucht sehr gut gefallen. So müssen Bleich und Co. bereits früh feststellen, dass sie es nun mit einer größeren Gefahr zu tun haben und dass die Freaks keine dummen, hungrigen Monster mehr sind. Sie sind weitaus mehr und das muss die Truppe schon bald schmerzhaft feststellen.
Fazit: Die Zuflucht setzt die Geschichte von Zwei und ihren Freunden fort und überzeugt durch einen super Hauptcharakter und einer stetig wachsenden, bedrohenden Gefahr: die intelligenten und blutrünstigen Freaks. 4/5
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