Selbst der stärkste Gegner ist verwundbar – du musst nur wissen, wo! Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrund- bewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen … (Klappentext von randomhouse.de)
Allgemein: Steelheart beginnt mit einer Einführung in die Welt von David – eine Welt, die aufgrund der plötzlich auftretenden Epics (Menschen mit außergewöhnlichen Kräften), den Bach runtergeht. Brandon Sanderson konnte hier schon zu Beginn eine sehr hohe Spannung aufbauen und hat mich sogleich an die Seiten gefesselt! Nach einem Zeitsprung von circa 10 Jahren schlüpft man in die Haut des jetzt erwachsenen David und schon beginnt die Geschichte Ihren Lauf zu nehmen!
Ich war mir zu Beginn nicht sicher, ob mir das Buch gefallen wird, weil ich eigentlich ÜBERHAUPT nicht der Typ für Superhelden (Filme) bin … Aber auch diesbezüglich hat mich das Buch sehr überrascht, denn die stetig hohe Spannung und die raffiniert ausgedachten Epics mit ihren Kräften, aber auch oft (noch) geheimen Schwächen, konnte mich ausnahmslos überzeugen und schon seit Beginn der ersten Seite rätsle ich über die Schwäche von Steelheart und hatte während des Lesens schon einige Vermutungen diesbezüglich, die sich dann leider als falsch herausstellten :-D.
Jeder Epic hat eine Schwäche. Etwas, das seine Kräfte aufhebt und ihn in einen gewöhnlichen Meschen verwandelt, und sei es nur für einen kleinen Moment. Steelheart bildete keine Ausnahme, das bewiesen die Ereignisse an jenem Tag in der Bank. Steelheart – Seite 24
Viele kennen Brandon Sanderson wahrscheinlich von der Mistborn-Reihe oder von den Sturmlicht-Chroniken – beides eher im Fantasybereich angesiedelt. Auch bei Steelheart bekommt der Leser Fantasy-Elemente geboten, wenn auch im geregelten Maße. Vielmehr ist Steelheart ein Buch randvoll mit Action und „OMG, das war jetzt aber mal richtig fett“-Momenten, die einem quer durch das ganze Buch begleiten und begeistern. Im letzten Drittel fiebert man immer mehr dem Ende entgegen und auf den letzten 100 Seiten stieg die Spannungskurve noch viel höher und lies mich die Seiten nur so verschlingen! Das Ende konnte mich absolut zufriedenstellen und nach dem Lesen musste ich mich erst einmal beruhigen, so viel Spannung und Action hat sich da auf den letzten Seiten angesammelt! Ganz großes Kino, wie ein Blockbuster, nur viel besser und in Buchform ;-)
Charaktere: Die Charaktere in Steelheart sind echt einzigartig und ich habe auch noch nie ein Buch über Superhelden, geschweige denn böse Superhelden gelesen. Schon allein deswegen liebe ich das Buch, weil es einfach spannend ist, nicht zu wissen, welche Schwäche ein Epic (Superheld) hat und wie man diesen Bösewicht nun endlich außer Kraft setzen kann. Der Weg dorthin und die vielen verschiedenen Taktiken, Tricks und Kniffe waren einfach schön mit anzusehen! David, der Hauptcharakter in diesem Buch, war mir auch sympathisch. Mit seinem immer unterirdisch schlechten Metaphern und seinen Flirt-Versuchen konnte er mir des Öfteren ein Lächeln auf das Gesicht zaubern und fiel mir deswegen nie wirklich negativ auf. Auch die Gruppe, die David begleitet, konnte mich begeistern, wenn auch gleich diese aus typischen 0815-Charakteren besteht. Ein geheimnisvoller Anführer, eine wissbegierige Wissenschaftlerin, ein fetter Haudegen, ein Normalo und die unantastbare & verschlossene Hübsche. Das soll jedoch nicht negativ klingen, auch diese konnte mich begeistern und ergänzen sich perfekt mit ihren Gruppen-Positionen und Fähigkeiten.
Stil & Aufbau: Das Buch wird aus der Sicht von David geschildert, dessen Lebensziel es ist, Steelheart ausfindig zu machen und diesen zu töten. Auf seiner racheerfüllten Reise durch Chicago lernt er natürlich einige Leute kennen und schon bald findet er Anschluss an eine Truppe. Der Schreibstil von Brandon Sanderson hat mir sehr gut gefallen und ich überlege mir jetzt schon, weitere Bücher (z.B. Mistborn-Reihe) von ihm zu besorgen. Brandon kombiniert knallharte Action mit einer großen Portion Fantasy, Hightech (technische Hilfsmittel für Kampf, Verteidigung und Tarnung) und vor allem ganz viel Spannung! Das World-Building war ausgezeichnet, doch dazu im nächsten Punkt mehr.
Die Große Transmutation hatte nicht nur den größten Teil der früheren Stadt, sondern auch das Erdreich und den Fels Dutzende, wenn nicht Hunderte Meter tief in massiven Stahl verwandelt. Steelheart – Seite 28
Die Welt im Buch: Gott, meine Rezension ist jetzt schon viel zu lange, aber ich muss noch etwas zum World-Building sagen! Das World-Building ist das, was Steelheart für mich auszeichnet! Die Idee, die ganze Welt durch Superhelden in den Abgrund zu stürzen und diese in verschiedene Level einzuteilen (Low-Epic, High-Epic usw.) ist einfach Klasse! Steelheart, ein wahnsinnig starker Epic, hat Chicago übernommen und alles in Stahl verwandelt. Er verbringt seine Zeit in seinem stählernen Palast, währenddessen seine Untertanen im Untergrund leben. Das Fußvolk lebt in unterirdisch errichteten Stahl-Ebenen, in denen Wohnhöhlen in den Boden gefräst wurden. Alles ist aus Stahl und je weiter es in die tieferen Ebenen geht, desto gnadenloser und gefährlicher wird der Stahl! Natürlich hat Steelheart auch ihm unterstellte Epics, die verschiedene Wirkungen auf das neue Chicago haben – ein Epic beeinflusst zum Beispiel das Wetter und lässt den Tag zur Nacht werden … Ich liebe die Welt, die Epics und den Kampf gegen diese einfach und Brandon Sanderson ist hier echt ein Meisterwerk gelungen!
Fazit: Mit Steelheart hat Brandon Sanderson einen sehr guten Start für die „The Reckoners“-Reihe hingelegt und überzeugt mit einem perfekten World-Buildung, ausgezeichnet bösen Schurken und einem immer spannenden und actiongeladenem Setting, an das ich noch viele Tage zurückdenken werde. Ein Buch für jeden Fan von actionreicher Fantasy, mit viel Geballer und ganz vielen Bösewichten!
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