Im Deutschen wurde A Clash of Kings (englischer Originaltitel) in zwei Bände aufgeteilt. Der Thron der sieben Königreiche (Band 3) und Die Saat des goldenen Löwen (Band 4) sind die beiden Teile der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Zusätzlich zu den beiden Büchern, habe ich vor Kurzem die zweite Staffel Game Of Thrones angeschaut, welche die Inhalte der beiden Bände in aller seiner Gewalt, Fantasie, Grausamkeit und Schönheit darstellt. Ich persönlich fand es als sehr unterstützend, neben den Büchern auch zusätzlich die Serie anzuschauen. Doch jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich die Bücher und wie sie mir gefallen haben. Bitte nicht weiterlesen, wenn ihr die ersten zwei Bände noch nicht gelesen oder die erste Staffel von Game Of Thrones noch nicht gesehen habt. Bis auf die Ausgangssituation ist diese Rezension spoilerfrei und es wird nichts Konkretes über die Handlung der beiden Bände verraten.
Vorab: Ich rezensiere nicht beide Bände einzeln, weil das schlicht und einfach nahezu unmöglich ist und es weitaus mehr Sinn macht, die beiden Bände als einen zu betrachten, schließlich war das ursprünglich vom Autor auch so gedacht. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse der ersten zwei deutschen Bänden, eine kleine Ausgangssituation:
Ausgangssituation: Eddard Stark ist tot, geköpft. Stannis erklärt sich zum König von Westeros, Renly ebenfalls. Robb wird von den Lords des Nordens zum König des Nordens ernannt und hält Jaime Lennister gefangen, während Jon Schnee mit ersten Untoten auf der Mauer kämpft. Khal Drogo stirbt und Khaleesi begleiten nun drei kleine Drachen, die Sie zur Königin der Drachen machen. Fragen über Fragen, die eine Antwort verlangen.
Handlung & Inhalt: Die Handlung schließt nahtlos an die beiden Vorgänger-Bände an. Nachdem Robb Stark von den Lords des Norden zum King Of The North ernannt wurde, führt dieser weiter seinen bitteren Krieg gegen die Königsfamilie Lennister fort, um den Tod seines Vaters zu rächen, seine Familie zu beschützen und zusammenzuführen. Die Männer der Nachtwache erkunden die Gebiete hinter der Mauer, um die Wildlinge aufzuspüren und Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Daenerys hingegen sucht Verbündete, um nach Westeros überzusetzen und ihr das zu holen, was ihr zusteht. Der eiserne Thron. Doch nicht nur Daenerys erhebt Anspruch auf den Thron, den auch Renly und Stannis wollen nach Königsmund. So kommen sich die einzelnen Könige von Westeros in die Quere und leiten alle Mittel in die Wege, um ihren Anspruch auf den Thron durchzusetzen. Währenddessen ist Sansa immer noch am königlichen Hofe, während Aria außerhalb der Mauern von Königsmund ihren Weg nach Norden fortsetzt, um zurück zur Burg Winterfell zu gelangen, welche von ihrem kleinen Bruder Bran Stark geführt und gehalten wird.
Allgemeines: Was soll ich hierzu noch großartig sagen. Wer die Rezension zu den bisherigen Teilen der Reihe gelesen hat, weiß, dass George R.R Martin mit seinem lebhaften, detailgenauen und tollen Schreibstil eine richtig wunderbare Fantasy/Mittelalter-Welt erschafft, die einem richtig in den Bann zieht. Also wie gewohnt: gute Qualität, tolle Charaktere und tolle Handlungen. Doch was genau hat mir an den beiden Büchern, die eigentlich ein Buch sind, so gefallen?
Prinzipiell fand ich alle Handlungsstränge gut durchdacht und schön zum Lesen. Besonders gut gefiel mir der Handlungsstrang von Arya, die auf ihrer Flucht von Königsmund nach Winterfell einen sehr außergewöhnlichen neuen Charakter kennenlernt. Zumindest ich konnte diesen neuen Charakter nicht durchschauen und bei seiner Auflösung, habe ich echt gestaunt. Auch Bran lernt neue, tolle Freunde kennen und es kommt das erste mal ein bisschen Magie in der Reihe vor, welche jedoch mehr oder weniger verborgen und inaktiv bleibt. Auch Theon bekommt in diesen beiden Bänden seine Rolle und überzeugt mit tollem Handlungsstrang und schockierenden Momenten. Khaleesis und Jon Schnees Handlungen nehmen erst später richtig Fahrt auf, haben jedoch auch sehr tolle Highlights. Lediglich die Handlungen von Robb, Caetelyn und Sansa kommen nur schwer in Fahrt und sind weniger spektakulär, jedoch auch wunderbar geschrieben. Tyrion bringt den Leser wie gewohnt mit seiner klugen und lustigen Art zum Lachen, während Stannis immer noch kein Lächeln über die Lippen bringt.
Gegen Ende des Buches laufen einige Handlungsstränge in einem grandiosen Finale zusammen, doch so ziemlich jeder Charakter hat noch seinen eigenen (kleinen oder großen) Cliffhänger, nachdem man die letzte Seite gelesen und das Buch zugeschlagen hat.
Charaktere: Wie auch in den Vorgängern liest man jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters. Auch in diesen beiden Bänden gibt es eine Vielzahl von Handlungssträngen. So durchlebt man das Geschehen auf dem Königshof mal aus der Sicht von Tyrion, einander mal aus der Sichtweise von Sansa Stark. Natürlich liest man auch von anderen Charakteren, so gibt es insgesamt folgende Handlungsstränge und Kapitel-Charaktere, aus dessen Sicht die Handlung geschildert wird: Sansa, Tyrion, Caetelyn, Davos, Bran, Jon , Theon, Daenerys und Arya.
Man findet hier gewohnte Qualität vor: die Charaktere sind gut durchdacht, nicht Standard und 0815. Sie sind einzigartig, untypisch, brutal, magisch, liebevoll, hinterhältig und und und … Natürlich hat jeder Leser seine persönlichen Lieblingscharaktere, jedoch ist das nicht auf eine schlechte Schreibweise der anderen Charaktere zurückzuführen. Manche Personen sind einem halt sympathisch, wohingegen man andere bis aufs Blut nicht ausstehen kann. Die Welt und die Charaktere, die der Autor George R.R. Martin hier geschaffen hat, ist echt unglaublich. Ich wage zu behaupten, dass man eine solche Vielfalt an gut durchdachten Charakteren, die alle schlüssig und gut in die Handlung integriert sind, nur hier in der Das Lied von Eis und Feuer–Reihe finden wird.
Fazit: Eine sehr gelungene, spannende und mitreißende Fortsetzung der Reihe. Die Bücher leben von den vielen Schock- und WOW-Momenten und diesbezüglich wird der Leser nicht enttäuscht. Besonders die erste Präsenz von Magie gibt dem Leser nun einen weiteren Kick. Komplex. Gut durchdacht. Erschreckend und Schön. Packend und mitreißend. Das Lied von Eis und Feuer, ein wahres Meisterwerk der Literaturgeschichte. Bewertung: 5 von maximal 5 Federn.
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