„Schon wieder eine Highfantasy-Reihe – der Jonas kann wohl echt nicht genug bekommen“, mag sich so mancher Leser denken und ganz Unrecht habt ihr damit auch nicht. Mehr oder weniger gegen meinen Willen habe ich nun „Die Brücke der Gezeiten – Ein Sturm zieht auf“ gelesen und war begeistert von der neuen fantastischen Welt von David Hair. Hintergrund: Der Penhaligon-Verlag verlost für jede bis zum 27. April auf der Penhaligon-FB-Seite gepostete Rezension ein „Die Brücke der Gezeiten“-Fankit mit einer riesigen Landkarte und jetzt kommt’s + einer Brücke für das Bücherregal (OMG).
Klappentext: Die Mondflutbrücke liegt tief unter der Ozeanoberfläche. Aber alle zwölf Jahre erhebt sie sich aus den Fluten und verbindet die beiden Kontinente Yuros und Antiopia. Zweimal schon hat Yuros seine Armeen von Kriegern und Magiern über die Brücke geführt, um das Nachbarreich zu unterwerfen. Jetzt naht die dritte Mondflut, und der Westen rüstet sich zum finalen Schlag. Aber es sind drei unscheinbare Menschen – ein gescheiterter Magie-Schüler, eine Spionin und Mörderin, die ihr Gewissen entdeckt, und ein einfaches Marktmädchen –, die über das Schicksal der Welt entscheiden werden … Der Auftakt zu einem atemberaubenden Epos. (Quelle: penhaligon.de)
Allgemeines: Schon einmal vorab: Jedem Fan von Game Of Thrones oder Codex Alera wird das Buch gefallen und braucht nach diesem Satz nicht mehr weiterzulesen, es wird euch gefallen! Gleich zu Beginn des Buches wird man mit einem bombastischen (leider sehr kurzen) Prolog an die Seiten gefesselt und freut sich auf eine neue große Welt, mit vielen Charakteren und Handlungssträngen. Doch genau diese Komplexität könnte für so manchen Leser ein kleines Hindernis sein. Der Einstieg in die Geschichte ist nicht gerade einfach, da man die ersten 100-120 Seiten in 4 wichtige Handlungsstränge einführt wird und somit auch die damit verbundenen Charaktere, die beiden Kontinente, deren Kultur und Leben kennenlernt und somit erst mal restlos überfordert ist. Sobald man aber das erste Drittel hinter sich hat (ich persönlich habe trotz des Mindfucks jede einzelne Seite genossen), geht es so richtig los und ich hatte bezüglich der Namen keine großen Probleme mehr. Anzumerken ist auch, dass es ein Register im Buch gibt, der alle wichtigen Informationen und Namen noch mal grundlegend zusammenfasst. Das Buch wurde für mich an keiner Seite langweilig oder öde, ich habe immer gerne weitergelesen und war gespannt, was als Nächstes passieren wird. Die zweite Hälfte zieht dann noch mal action- und spannungstechnisch voll an und hat mich so gefesselt, sodass ich diese auf einem Rutsch gelesen hatte. Das Ende ist zumindest für mich leider kein richtiges Ende, da auch hier das englische Original wieder in zwei deutsche Einzelbände aufgeteilt wurde .. Trotzdem ist für mich „Die Brücke der Gezeiten“ ganz großes Kino und fesselte mich an die Seiten und lässt mich mit großer Vorfreude auf Band 2 „Am Ende des Friedens“ zurück.
Charaktere: Hier hat David Hair sehr gute Arbeit geleistet und überzeugt durch einzigartige und vor allem gut durchdachte Charaktere. Schnell findet der Leser hier seine Lieblinge und fiebert mit Ihnen Seite für Seite dem Ende entgegen und saugt jedes kleine, neue Detail seiner Favoriten auf. So versucht z.B. Magister Gurvon Gyle mit seinem Spionagenetzwerk das Reich Yuros auf das Erheben der Mondbrücke vorzubereiten, Elena kämpft gegen ihr Gewissen an und lernt sich neu kennen, Alaron bereitet sich auf seine Abschlussprüfungen zum Magus vor, während Kazim mit ansehen muss, wie ihm ein geliebter Mensch einfach so entrissen und Ramitas Leben auf den Kopf gestellt wird. Einfach ganz große Klasse und 1A!
Stil & Aufbau: Die Brücke der Gezeiten ist in viele Kapitel aufgeteilt und es gibt mehrere PoV (Points Of View) auf das Geschehen, was mir sehr gut gefallen hat. So liest man das eine Mal aus der Sicht von Elena, ein anderes Mal wird aus der Sicht von der schönen Ramita oder einem der vielen weiteren Charaktere geschildert. Hin und wieder kommt es auch vor, dass man für ein paar wenige Seiten aus der Sicht eines Bösewichts einen Blick auf das Geschehen werfen darf. Die Kapitel sind teilweise sehr lang (30-50 Minuten), so kann man sich aber auch besser und vor allem schneller mit den Charakteren anfreunden und diese kennenlernen. Bei jedem neuen Kapitel ziert ein Countdown zur Mondflut und ein Auszug aus irgendeiner historischen Schrift die erste Kapitelseite und informiert den Leser über die Geschichte von Yuros und Antiopia.
Die Welt im Buch: Grundsätzlich ist die Welt in zwei Kontinente aufgeteilt: Yuros und Antiopia. Diese beiden Kontinente sind mit einer Brücke verbunden, die jedoch nur alle 10-12 Jahre an die Meeresoberfläche tritt und somit den Weg zum jeweiligen anderen Kontinent freigibt. Besonders gut gefallen haben mir hier die kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Kontinenten. Anders wie bei GoT gibt es hier in David Hairs Reihe eine Menge an Magie. Die Magie wird hier Gnosis bezeichnet, die in verschiedene Teilbereiche und somit Aspekte aufgeteilt ist. Die Gnosis (also die Magie) kann jedoch nicht jeder verwenden, das ist nur nämlich nur bestimmten Personen den Magi vorbestimmt. So gibt es unter anderem die normalen Elemente (Feuer, Wasser, Erde Luft) aber auch Heilkunst, Geisterbeschwörung, Morphismus, Illusionismus und und und …) Keine Sorge hier kommt man wirklich sehr gut mit und freut sich über so manchen ausgetragenen Kampf, der dank der Gnosis plötzlich eine ganz andere Richtung einschlägt und sich somit das Blatt sehr oft wendet – die Actionszenen sind sehr ausgeklügelt und reißen einen sofort mit. Ach ja und es gibt LUFTSCHIFFE <3
Fazit: Mit „Die Brücke der Gezeiten“ hat David Hair einen grandiosen Start in eine Welt voller Magie, Action und Spannung hingelegt, der vor allem durch tolle Charaktere, mehrere ineinander verwobene Handlungsstränge und einem super World-Building überzeugt und den Leser an die Seiten fesselt.
Schreibe einen Kommentar