Diese Frage hat sich bestimmt jeder Blogger schon mindestens einmal gestellt, denn so ziemlich jeder Autor findest es toll, wenn er Rückmeldungen von seinen Lesern bekommt und sieht, dass seine Artikel auch wirklich gelesen werden. Wie schön wäre es, dass auf jeden veröffentlichten Artikel zehn oder sogar noch mehr Kommentare folgen, die Leser aktiv an Diskussionen teilnehmen und ihre Meinung offenkundig mitteilen.
Doch die Realität sieht meistens (leider) ganz anders aus: Der Blogautor recherchiert gründlich für die Artikel, schreibt den wohl möglich besten Blogpost, den er jemals geschrieben hat. Zumindest steckt er so viel Energie dafür rein. Nachdem der Autor die liebevoll selbst erstellte Grafiken nach der stundenlangen Schreibarbeit eingefügt hat, drückt er auf Veröffentlichen. In der Hoffnung, es nun endlich geschafft zu haben, aktualisiert er mindestens alle 5 Minuten den Blog. Es ist schließlich sein bester Artikel, in den er so viel Arbeit & Zeit reingesteckt hatte. Nach ein paar Stunden jedoch verlässt auch ihn die Euphorie und schließt frustriert das Browserfenster … Kein Kommentar, wieder einmal. Nichtmal ein elendiges „Schöner Post, besuche mich doch mal auf www.ich-schreibe-viele-kommentare-mit-meinem-bloglink-am-ende-weil-ich-eine-kommentarhure-bin.de“. Echt frustrierend. Doch woran liegt es, dass Leser nicht das Bedürfnis haben, ihre Meinung mitzuteilen. Woran liegt es, dass viele Blogs keine, Andere aber etliche Kommentare vorzuweisen haben. Am Inhalt? Ja auch, aber es gibt auch viele andere Gründe, warum Leser nicht kommentieren wollen.
1. Warum Kommentare sinnvoll und nützlich sind
Kommentare sind meiner Meinung nach essenziell um erfolgreich Bloggen zu können und zu wollen. Denn ohne Kommentare gibt es keine Motivation und ohne Motivation gibt es keine neuen Artikel und ohne neue Artikel gibt es auch keine neuen Kommentare. Ein Teufelskreis, nicht wahr?
Kommentare sind sehr oft eine wirklich sinnvolle Ergänzung zum Artikel und stellen einen Mehrwert für den Leser dar. Persönliche Erfahrungen, weitere Informationen und Hintergründe zum behandelten Thema, eine zweite Meinung zum Sachverhalt. Dies sind alles Infos, die primär durch Kommentare anderer User bereitgestellt werden und von den Lesern sehr geschätzt werden. Doch es gibt ein paar Maßnahmen, die primär dafür sorgen, dass die Bereitschaft zum Kommentieren steigt und somit die Wahrscheinlichkeit von Leserkommentaren höher ist.
2. Einzigartiger qualitativ hochwertiger Inhalt
Heutzutage hat fast jeder deutsche Haushalt einen Internet-Anschluss mit Flatrate, streamt Videos und Musik, wenn möglich sogar noch an den eigenen Smart-TV, spielt Online-Games und ist auf Facebook, Twitter und Youtube vertreten. Wir haben 2013, doch das Web 2.0 ist schon lange da. Es wird gebloggt, gevloggt, getumblerd und getwittert, geshared, gescrobbelt und überall setzen wir unsere Likes und Dislikes. Wir werden überflutet von Informationen, von Statusupdates und Photo-Uploads, von Blogposts und Forenbeiträgen.
Doch worauf will ich hinaus. Durch die technischen Gegebenheiten ist es heutzutage sehr einfach geworden, selbst Beiträge ins Web zu publizieren und genau das ist ein großer Grund, warum heutzutage nicht mehr viel kommentiert wird. Es gibt einfach viel zu viele Inhalte, gleiche Beiträge, ähnliche Meinungen und Standpunkte. Wer glänzen will unter den Millionen Blogs, muss auffallen. Einzigartig und besonders sein, er muss aus der Masse herausstechen und sich beweisen, um dem Leser zu gefallen. Man muss besser sein als die Anderen, denn wer schlechter ist, der hat beim Leser meistens schon verloren. Dazu verweiße ich gern auf mein erstes Tutorial (Buch)Blog starten – Quickstart-Guide.
Doch nun zum eigentlichen Punkt: Was macht einen qualitativ hochwertigen Beitrag aus? Neben der gründlichen Recherche bei jedem Artikel sollte jeder Beitrag frei von Fehlern sein. Nichts ist schlimmer, als wenn der Anteil der falsch geschrieben Wörter höher ist als der der Richtigen. Deine eigene Meinung sollte gut begründet und dargestellt werden, frei von Klischees und einseitiger Berichtserstattung. Sei einzigartig und biete deinem Leser einen Mehrwert, einen Grund, warum sie genau bei DIR vorbeischauen sollten und nicht beim Blogger XY. Das heißt: Schreibe Tutorials, Anleitungen und Hilfestellungen, produziere und designe Vorlagen für Dokumente, Grafiken, Banner und Icons. Das geht natürlich nicht bei jedem Blog, da nicht jedes Themengebiet das hergibt. Veranstalte Aktionen, Gewinnspiele und biete dem Leser einfach Inhalte, die er nur bei dir lesen und erfahren kann. Sei einzigartig, den nur so hebst du dich von den anderen Blogs deutlich ab.
3. Leser durch Fragen auffordern zu kommentieren
Durch gezielte Fragen am Ende eines Artikels, wird dem Leser vermittelt, dass der Autor dessen Meinung schätzt und auch gerne mit seinen Lesern kommuniziert. Der Autor sollte es jedoch nicht mit den Fragen übertreiben, sonst fühlt sich der Leser überrumpelt. Fragen können mitten im Artikel, bevorzugt am Ende oder auch bereits im Titel des Posts gestellt werden. Beispiel: Kindle Paperwhite, der neue Gott am E-Reader-Himmel? Kommen die Fragen im Beitragstext vor, so ist es sinnvoll, diese farblich oder auf andere Weisen vom Text hervorzuheben. Durch das Aufstellen von Behauptungen kann der Leser gezielt provoziert werden, sodass dieser seine Meinung in einem Kommentar hinterlässt. Beispiel: Das neue Buch von Max Mustermann ist der schlechteste Roman, den ich jemals gelesen habe. Durch solche Fragen und Behauptungen wird der Leser gezielt dazu aufgefordert, seine Meinung kundzutun.
4. Social-Media & Kommentieren auf anderen Blogs
Nach Punkt 3 sind nun die Grundsteine gelegt, damit Leser überhaupt das Bedürfnis haben deinen Beitrag zu kommentieren. Erfahrungsgemäß kommentieren jedoch nur 1% der Leser einen Artikel, bei manchen sogar noch weniger bis gar kein Leser. Doch zwangsläufig führen mehr Leser auch zu mehr Kommentaren. Daher soll eine eigene Facebook-Fanpage stets auf deine Artikel verlinken. Lade deine Freunde ein, damit sie deine Seite liken und synchronisiere deine Facebook-Posts mit deinem Twitter-Account, den auch dort warten eventuell neue Leser und somit Kommentierer auf genau deinen Beitrag. Tausche dich mit anderen Bloggern aus der Szene aus, zum Beispiel in speziellen Facebook-Gruppen für dein Themengebiet oder spezielle Internetseiten, die sich primär mit deinem Blogging-Thema beschäftigen. Jeder neue Kontakt, jede neue Person könnte dein neuer Leser sein.
Besonders schnell findet man neue Leser, wenn man regelmäßig auf anderen Blogs kommentiert und sich in der Bloggerwelt erst mal bekannt macht. Es zählt nicht die Anzahl der Kommentare, sondern primär die Qualität der Kommentare, die du auf anderen Seiten hinterlässt. Leser & Blogautoren wollen qualitativ hochwertige, echte Lesermeinungen. Dabei sollte man stets beachten, dass jeder Kommentar einzigartig sein soll (Google kommt dir sonst auf die Schliche). Das heißt kein Copy&Paste und vor allem kein „Schau doch mal vorbei, schöner Blog“, das kommt wirklich nicht gut an. Natürlich solltest du primär nur Kommentare auf Seiten verfassen, die auch dein Themengebiet behandeln und dieselbe Zielgruppe haben wie du. Durch die vielen guten Kommentare auf anderen Blogs, finden dich neue Leser und kommen so auf deinen Blog und werden vielleicht Leser. Besonders viel Rückmeldung und neue Leser erhält man auch durch einen eigenen, separaten Youtube-Kanal.
5. Einfach Kommentare schreiben & Abonnieren
Nachdem die Artikel nun 1A verfasst sind, Fragen gestellt und auch eventuelle neue Leser durch Social-Media gewonnen wurden, muss auch sichergestellt sein, dass Leser einfach und schnell Kommentare hinterlassen können. Dabei ist primär das Design und der Aufbau des Kommentar-Bereichs wichtig. Wichtig ist, dass jeder Leser die Möglichkeit hat, einen Kommentar zu hinterlassen. Am besten man bietet so viele Kommentier-Möglichkeiten an wie möglich. Das heißt Kommentar schreiben via Facebook, Twitter, Blogger, WordPress und ganz wichtig ist Name/URL, denn damit kann jeder kommentieren ohne seine Identität preiszugegeben. Der Kommentar-Bereich sollte keine vielen Pflichtangaben enthalten, die ein Leser eventuell gar nicht erfüllen kann. Schließlich hat ja nicht jeder eine eigene Webseite, von daher ist dies als Pflichtfeld eher ungünstig. Captcha Codes sind störend, verwendet lieber ein Plugin für eure Blogging-Software, um ungewünschte Kommentare & Spam zu blockieren. Beim Lesen des Artikels sollte sofort ersichtlich sein, an welcher Stelle man Kommentare schreiben kann. Das heißt: Gutes Design und keine extra PopUp-Fenster zum Kommentieren. Damit deine Leser auch benachrichtigt werden, wenn sie eine Antwort auf ihren Kommentar erhalten haben, solltest du die Möglichkeit anbieten Kommentare zu abonnieren (RSS/Blogger/Subscribe-To-Comments).
6. Richtiger Umgang mit Kommentaren
Die ersten Kommentare hast du nun schon erhalten, doch solltest du auch richtig mit diesen umgehen. Man sollte zügig und vor allem freundlich Antworten, selbst bei bösen Kommentaren. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn sich der Leser dafür entschieden hat, deinen Beitrag zu kommentieren und dann wird er nicht einmal beachtet bzw. wird einfach ignoriert. Warum sollten deine Leser kommentieren, wenn du es nicht einmal schaffst, ihnen eine Antwort zu schicken? Richtig – sie werden es nicht mehr tun, denn sie fühlen sich automatisch überflüssig. Am Besten man antwortet auf jeden Kommentar, geht kommunikativ mit seinen Lesern um und gibt auch alle Kommentare frei, auch und besonders die kritischen Meinungen.
7. Belohne deine Leser für ihren Fleiß
Zeig deinen Lesern, dass du es schätzt, dass sie sich an Diskussionen beteiligen und ihre Meinung kundtun. Dies kann durch eine Top-Kommentatoren-Liste umgesetzt werden, von der deine Leser durch die Verlinkung profitieren. Bloggen ist nicht nur Bloggen, sondern auch Kontakte knüpfen und pflegen. Kommentiere auf den Blogs deiner Leser und verlinke dich auch mit anderen Blogs. Plane Aktionen & Gewinnspiele mit mehreren Blogs zusammen. Verbindet euch miteinander und ihr könnt beide sehr davon profitieren und neue Leser gewinnen.
Bloggen ist Kontakte knüpfen, denn Einzelgänger bleiben nicht lange bestehen …
Habt ihr selbst noch ein paar Tipps, wie man seine Leser am Besten dazu anregt, zu kommentieren?
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