Auf der (Zug)-Reise nach Erfurt habe ich mit dem zweiten Band der Krimi-Reihe „Beatrice Kaspary“ angefangen – Blinde Vögel. Bereits in „Fünf“ konnte mich Poznanski mit dem Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florian Wenniger überzeugen, die zusammen einen sehr komplexen Fall gelöst hatten. Der zweite Band „Blinde Vögel“ handelt von einem weiteren unvorstellbaren Fall, indem das Web 2.0 Medium Facebook eine durchaus große Rolle spielt. Soviel schon vorab, auch Blinde Vögel konnte mich überzeugen und ich freue mich auf einen eventuellen weiteren (3ten) Band des Ermittlerduos!
Klappentext: Zwei Tote in Salzburg. Sie stranguliert, er erschossen. Die Tat eines zurückgewiesenen Liebhabers? Aber die beiden scheinen zu Lebzeiten keinerlei Kontakt miteinander gehabt zu haben. Oder täuscht der erste Blick? Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ratlos. Aber Beatrice mag die Sache nicht auf sich beruhen lassen und verfolgt die Spuren, die die Toten im Internet hinterlassen haben. Auf Facebook wird Beatrice fündig: Beide waren dort Mitglieder in einem Forum, das sich ausgerechnet mit Lyrik befasst. Gedichte werden hier mit stimmungsvollen Fotos kombiniert und gepostet. Ganz harmlos. Ganz harmlos? Bald ahnt Beatrice, dass die Gedichte Botschaften enthalten, die nur wenige Teilnehmer verstehen. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht. Und dann stirbt eine der Lyrik-Liebhaberinnen…
Meine Meinung: Zu Beginn des Buches entwickelt sich die Geschichte sehr schnell und das Buch liest sich sehr flüssig. Besonders gut gefiel mir, dass sich Bea selbst in diese Lyrik-Gruppe eingeloggt hat und die Geschehnisse rund um die geheimnisvollen Gedichte und Bilder verfolgt. Bis zum Ende konnte ich mir keinen Reim darauf machen, wie die Auflösung denn sein könnte. Zum Schluss hin dreht sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung, entfernt sich ein wenig von der Facebook-Materie und führt den Leser in eine ganz andere Zeit. Dieser Sprung in die Vergangenheit gibt der Geschichte eine gewisse Tiefe, die mir sehr gut gefallen hat und in „Fünf“ nicht ganz so ausgeprägt vorhanden war wie hier in „Blinde Vögel“.
Charaktere: Wie schon in „Fünf“ hat Bea immer noch ihre privaten Probleme. Da wäre zum Beispiel ihr Exmann Achim, mit dem sie es noch einmal versuchen will, aber immer von ihm genervt ist. Die Kinder kommen leider immer noch hin und wieder zu kurz, wenn Kaspary mal wieder ausrücken muss und keine Zeit für die Familie da ist. Ihre einzige seelische Unterstützung Florian hat jedoch Beziehungsprobleme mit Anneke und irgendwie ist alles nicht ganz so einfach. Die Charaktere finde ich immer noch sehr gut, auch wenn ich mir einen etwas größeren Fortschritt in der Beziehung von Bea und Florian gewünscht hätte (wann küssen die sich endlich mal?!) Hoffentlich können wir Leser in Band 3 etwas mehr von den Beiden erwarten (wäre doch Schade, wenn nicht)?!
Stil & Aufbau: Der Krimi wird komplett aus der Sicht von Bea geschildert und durchlebt, wobei natürlich auch ihr Kollege Florian und das „Leib und Leben“-Team eine Rolle spielen. Bei gewissen Schlüsselszenen erzählt jedoch ein Unbekannter in etwas kürzeren Kapiteln von seinen inneren Konflikten und zieht die Spannungskurve wieder nach oben.
Fazit: „Blinde Vögel“ ist eine gelungene Fortsetzung zu „Fünf“ und erzählt die Geschichte von mehreren Schicksalen, die wohl doch mehr miteinander verwoben sind, als sich das Bea & Flo wohl vorgestellt hätten. Spannend bis zur letzten Seite, mitreißend und tiefgründig – „Blinde Vögel“ von Ursula Poznanski.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=El36MHufnM0
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