Zombies in Berlin, kombiniert mit deutscher Politik und Spannung – das kann doch nur gut werden! Und als großer Fan von „The Walking Dead“ musste ich natürlich sofort zu dem Buch greifen und freue mich darauf, euch mehr davon zu erzählen:
Klappentext: Der Tag an dem das Ende beginnt … Berlin im Hier und Jetzt: Ein rätselhafter Virus ist ausgebrochen. Die Infizierten fallen zunächst in ein Koma und erwachen dann wieder – regiert vom rasenden Instinkt, alles und jeden zu töten. Erste Medienberichte verunsichern die Bevölkerung: Angeblich sind nur Mitbürger mit Migrationshintergrund betroffen, Kreuzberg und Neukölln gelten als kontaminiert. In einer Blitzaktion wird eine Mauer um das betroffene Gebiet errichtet, Innensenator Sentheim verhängt den Ausnahmezustand. In diesen dunklen Stunden erhält der investigative Journalist Robert Truhs einen politisch hochbrisanten Hinweis, der die noch bestehende Ordnung endgültig kippen könnte …
Allgemein: Ein Virus mit dem Namen Lazarus ist ausgebrochen und scheint derzeit nur Bewohner mit Migrationshintergrund zu befallen. Aufgrund der mittlerweile 5-stellig hohen Infektionszahl wurde in Berlin eine Mauer errichtet, die die Infizierten von den Gesunden (Lebenden) abtrennen soll. Doch sogar die bereits Toten erwachen erneut zum Leben und steuern gen Mauer und hinterlassen nichts als Chaos.
Zu Beginn des Buches wird man in die Geschichte um Berlin Requiem eingeführt und erlebt sogleich das Geschehen aus mehreren Perspektiven, was mir schon mal sehr gut gefällt. Schnell fliegen die ersten Seiten dahin und schon hat man das erste Drittel hinter sich und ist aber noch nicht ganz in der Berliner-Zombie-Welt angekommen, denn bis es richtig blutig, gefährlich und richtig spannend wird, vergehen noch ein paar Seiten. Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch war, dass es zwischenzeitlich ein kleines bisschen langatmig wurde. Dafür hebt sich jedoch Peter Huth das Beste für den Schluss auf und enthüllt die Ursachen des Lazarus-Virus mit viel Spannung, schockierenden Tatsachen und einem Ende, mit dem er mich zufriedenstellen konnte, wenn auch gleich doch noch die eine oder andere Frage auf eine Antwort wartet.
Stil & Aufbau: Das Buch ist in viele kleine Kapitel aufgeteilt und liest sich sehr flüssig – durch viele kleine Sätze baut der Autor hier sehr schnell Spannung auf, scheut aber auch nicht zurück, hin- und wieder detailtreu Personen oder Orte zu beschreiben. Er spiegelt die Politik wieder, sowie sie heute im großen Stil betrieben wird, und stellt dies auch nicht verschönt da, sondern ehrlich und direkt. Peter Huth ist Redakteur der BZ (Berliner Zeitung) und weiß haargenau, wie sich Politik in Berlin bzw. in ganz Deutschland abspielt … Er erlebt Sie tagtäglich in seinem Beruf und seiner Arbeit.
Charaktere: Berlin Requiem wird aus der Sicht mehrerer Charaktere geschildert und durchlebt, was mir persönlich immer sehr gut gefällt bei Büchern. So schlüpft der Leser mal in die Rolle eines jungen Polizisten, der Jagd auf die Infizierten macht, um die Gesunden zu schützen, während man ein anderes Mal von Mitarbeitern eines großen lokalen Fernsehsenders hört und liest. Die einzelnen Charaktere sind jedoch alle durch ein Band miteinander verbunden und deren Geschichten ineinander verwoben, sodass für den Leser das große Ganze durchaus sichtbar wird. Korrupte Politiker, risikofreudige Reporter und vor allem viele blutdürstige und brutale Zombies begeistern den Leser auf ganzer Linie.
Fazit: Mit „Berlin Requiem“ hat der BZ-Chef-Redakteur Peter Huth einen spannenden Roman geschaffen, der deutsche Politik mit blutdürstigen, gnade- und vor allem gedankenlosen Zombies kombiniert und den Leser in ein Endzeit-Szenario befördert, das vor allem am Ende fesselt und überzeugt.
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