Vor ein paar Wochen habe ich mit Debbie und Michael ein Read-Together gestartet und wir haben uns für Naokos Lächeln von Haruki Murakami entschieden, weil wir drei einfach voll die Japan-Freaks sind und die Bücher von Murakami lieben (okay, Naoko ist Debbies erster Murakami aber sie liebt es auch :-D) Auf jeden Fall habe ich das Buch sehr genossen und freue mich schon auf den nächsten Roman von Haruki Murakami.
Klappentext: Tokio in den späten 60er Jahren: Während sich auf der ganzen Welt die Studenten versammeln, um das Establishment zu stürzen, gerät auch das private Leben von Toru Watanabe in Aufruhr. Mit seiner ersten Liebe Naoko verbindet ihn eine innige Seelenverwandtschaft, doch ihre Beziehung ist belastet durch den tragischen Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Kizuki. Als die temperamentvolle Midori in sein Leben tritt, die all das ist, was Naoko nicht sein kann, muss Watanabe sich zwischen Vergangenheit und Zukunft entscheiden …
Meine Meinung: Was soll ich nur zu Naokos Lächeln sagen? Grundsätzlich geht es um Toru Watanabe, der in einem Wohnheim lebt, studiert und eine richtig liebe Seele ist. Toru Watanabe steht auf Naoko, doch Naoko hat irgendwie keinen Bock und ein paar Probleme und so lernt Toru Watanabe noch sehr viele lustige Menschen kennen, z.B. Midori.
Wie auch schon in „Die Pilgerjahre des Herrn Tazaki“ ist der Schreibstil das, was das Buch so besonders macht. Herr Murakami schreibt einfach wunderschön, sehr detailreich und lebendig und ich fühlte mich die ganze Zeit in die Geschichte integriert – im Wohnheim, in den U-Bahnen Tokios und dem Leben von Watanabe und Naoko. Der Autor schafft es durch seinen wunderbaren Stil, dass ich wirklich das Gefühl hatte stets an der Seite des Hauptcharakters und natürlich auch an der Naokos zu sein.
Das Buch ist nicht besonders spannend und es gibt auch keinen Nervenkitzel, aber ich wollte stets wissen, wie es mit Naoko und Watanabe weitergeht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. In meiner Sonnenliege, einem kühlen Getränk griffbereit, habe ich Seite für Seite genossen und gewann die Charaktere ziemlich schnell lieb.
Neben dem Schreibstil spielen auch die Charaktere für mich eine große Rolle in Murakamis Büchern. Auch hier findet man ausgezeichnete, wirklich gute und realistische Personen vor und schließt sie von Beginn an ins Herz. Besonders Midori fand ich richtig super und in manchen schrägen Situationen und Dialogen zwischen Midori und Watanabe konnte ich mich kaum noch halten vor Lachanfällen. Natürlich hat auch Naoko ihren Reiz und spielt eine sehr wichtige Rolle in dem Buch.
Das Buch konnte mich definitiv überzeugen, auch wenn man zwischendurch mal den Eindruck haben könnte, dass Murakami den Roten Faden verloren hat. Doch dem ist nicht so, denn das wahre Leben verläuft auch nicht nach einem Script und hat auch keine fest vorgegebenen Strukturen … es geht so vor sich dahin, manchmal gut und manchmal auch schlecht, doch es geht immer weiter und findet irgendwann sein Ende. Genauso wie Naokos Lächeln, das von mir 4 von 5 Federn verliehen bekommt ;-)
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